Fast 100% der elterlichen Betreuer der Kinder im Sibusiso-Programm sind Frauen. Wir sehen, dass in den meisten Fällen die Verantwortung für behinderte Kinder den Müttern überlassen bleibt und Mütter auch häufig für die Behinderung ihres Kindes verantwortlich gemacht werden. Etwa 70% der Frauen sind alleinerziehende Mütter. Gelegentlich begleiten Väter ihre Frauen zur Abstimmung des Terminkalenders und gelegentlich begleiten Väter ihre Kinder, auch im Dreimonatsprogramm.
Um die Väter stärker mit einzubeziehen, wird innerhalb der ersten drei Wochen der Therapie für jede dreimonatige Gruppe ein Vatertag organisiert. Am Ende des Programmes wird der Vatertag regelmäßig wiederholt.
Während des Vatertages werden die Väter über verschiedene Ursachen von Behinderungen, ihre Vorbeugung und auch über die Behandlung der Symptome informiert. Sie werden auch ermutigt, mehr Verantwortung zu übernehmen und Mütter bei der Betreuung ihres Kindes zu unterstützen. Diese Treffen waren in der Vergangenheit sehr erfolgreich, da sich die Einstellung der Väter gegenüber ihren Kindern und Frauen sehr positiv verändert hat. Infolgedessen engagieren sich auch die Väter stärker für das Therapieprogramm und dies wirkt sich sehr positiv auf die Entwicklung ihrer Kinder aus.
Für die erste Gruppe fand am 7. Februar 2020 der Vatertag statt. Von den 30 Kindern im Programm nahmen 23 Väter an dem Treffen teil. Eine sehr gute Beteiligung! Das Treffen wurde von den Gruppenlehrern, Sozialarbeitern, Assistenztherapeuten und Hausmüttern in Zusammenarbeit mit dem Projektkoordinator organisiert. Die Lehrer informierten über Ursachen von geistigen Behinderungen, wobei jede geistige Behinderung und mögliche Ursachen ausführlich besprochen wurden. Mehr Wissen über eine Behinderung kann das Stigma, dass geistige Behinderung durch Hexerei oder schlechtes Benehmen von Müttern verursacht wird, verringern.
Die Assistenztherapeuten diskutierten die verschiedenen Entwicklungsstadien bei Kindern sowie die Notwendigkeit und Verwendung verschiedener Hilfsmittel. Zum Thema Entwicklungsstadien wurden die Väter auch über die Meilensteine informiert, die für ihr Kind wichtig sind. Dabei ist zu beachten, dass jedes Kind anders ist und dass je nach Grad der Behinderung die Zeit bis zur Erreichung eines Meilensteines unterschiedlich lang sein kann. Dies beantwortete auch die Frage der Väter, warum einige Kinder bestimmte Hilfsmittel benötigen und andere Kinder nicht. Sprachstimulation, gute Nahrung und richtige Ernährung wurden ebenfalls ausführlich besprochen. Der Projektkoordinator forderte die Väter auf, Behinderungen zu akzeptieren, ihren Platz im Leben ihrer Kinder einzunehmen und Hand in Hand mit Müttern und Dienstleistern zu arbeiten, um ihren Kindern so viel Unterstützung wie möglich zu geben.
Die Gruppe der Väter war über das Programm dieses Tages begeistert. Darüber hinaus kamen auch von den Müttern viele positive Berichte, dass sich die Haltung der Väter zu ihnen und ihren Kindern erfreulich verbesserte. Hoffentlich wird sich diese Entwicklung mit sowohl positiven Auswirkungen für die Entwicklung der Kinder als auch für die Mütter und am Ende für die ganze Familie fortsetzen.